Die unsichtbare Arbeit im Ortsverein St. Georgen

Meist sieht man das DRK nur, wenn andere Hilfe brauchen. Doch im Hintergrund passiert so viel mehr. Hier wollen wir genauer darüber berichten.
  • Egal ob im Einsatz, bei Sanitätswachdiensten oder bei der Blutspende. Immer wieder findet man das DRK in der Öffentlichkeit repräsentiert. Doch auch im Hintergrund laufen immer wieder Prozesse, die man zwar nicht sieht, aber doch Auswirkungen auf unsere tägliche Arbeit haben. Wir möchten auf dieser Seite die Möglichkeit nutzen über die ein oder andere Neuerung zu berichten.  

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  • Digital löst Analog ab

    Jeden Tag bewältigen die sogenannten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) - zu denen auch der DRK Ortsverein St. Georgen e.V. gehört - eine Vielzahl von Einsätzen. Dass dies erfolgreich gelingt, dafür ist Kommunikation ein unverzichtbares Hilfsmittel.

    Mit dem Digitalfunk BOS gibt es ein modernes, einheitliches und leistungsstarkes Werkzeug für diese einsatzkritische Kommunikation und ihre hohen Anforderungen. 

Die Vorteile der Umstellung liegen für Simon Sonntag auf der Hand. Digitalfunk biete eine von Hintergrundgeräuschen abgeschirmte Kommunikation. Außerdem: „Wir haben eine deutlich bessere Stimmübertragung, die Geräte sind endverschlüsselt und somit abhörsicher.“ Beim Analogfunk dagegen ist es ein Kinderspiel mitzuhören. „Nicht selten sind deshalb bei Einsätzen ungebetene Zuschauer noch vor dem Rettungsdienst vor Ort“, veranschaulicht Simon Sonntag dies an einem Beispiel. Digitalfunk hat dazu eine deutlich höhere Reichweite. Außerdem kann bei einem Großschadensfall für die Einsatzkräfte eine Betriebsgruppe im Funkbetrieb eingerichtet werden, der Regelbetrieb kann ungestört weiterlaufen, was mit der analogen Technik nicht möglich ist.

Einbau im laufenden Betrieb

Hört sich alles nachvollziehbar an. Doch wie kommt der digitale Funk in die vielen Einsatzwagen des DRK-Kreisverbands und wie wird die neue Technik in Betrieb genommen? Immerhin gilt es 27 Fahrzeuge mit einem je festverbautem Funkgerät und insgesamt 47 Handfunkgeräten auszustatten. Neben Rettungswagen, Mannschafts- und Krankentransportwagen handelt es sich auch um die Fahrzeuge der Hundestaffel oder der Kreisbereitschaftsleitung. Simon Sonntag hat recherchiert, organisiert, geplant und in Absprache mit der Geschäftsführung Geräte bestellt. Plötzlich sah sich der Projektverantwortliche für einen Betrag von knapp 130.000 Euro verantwortlich.

Ohne öffentliche Fördermittel

Anders als etwa Bayern, das 50 Prozent bezuschusst, unterstützt weder das Land Baden-Württemberg noch der Bund die Umstellung auf Digitalfunk finanziell. „Das ist heftig, wenn man bedenkt, welche Kosten pro Fahrzeug entstehen“, erläutert Alfred Bosch, Verantwortlicher Katastrophenschutz beim DRK-Kreisverband Ravensburg. Der Kreisverband hat sich daher bereiterklärt, die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Die anderen 50 Prozent muss die jeweilige Ortsgruppe selbst tragen, was nicht unerheblich auf das eigene Budget drückt.

Die festen Geräte wurden bereits von einem Fachbetrieb verbaut. Da dies im laufenden Bereitschaftsbetrieb zu geschehen hatte, hieß das für Sonntag, den Einbau der Geräte genau zu takten, die dann jeweils für etwa einen Tag nicht zur Verfügung standen. Die Handfunkgeräte installiert nach und nach eine eigens zusammengestellte Arbeitsgruppe auf DRK-Kreisebene. Zu guter Letzt müssen die rund 480 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer eine Geräteeinführung erhalten sowie in Sachen Sprachfunk fortgebildet werden.

Umfangreiches Projekt gestemmt

Das Projekt umfasst auch die Anschaffung sogenannter Poolgeräte, die der DRK-Kreisverband komplett finanziert. Die 15 Handfunkgeräte werden in der Zentrale in der Ulmer Straße gelagert. Ortsgruppen, Helferinnen und Helfer haben für Großveranstaltungen wie dem Ravensburger Rutenfest, dem Weingartner Blutritt oder an Fasnet Zugriff, um sie zu nutzen.

„Es ist eins meiner großen Projekte“, meint Sonntag nicht ohne Stolz und vergisst nicht zu erwähnen, dass er durch Rolf Schönebeck und weitere Kollegen und Kolleginnen wichtige Unterstützung erfahren hat. Die Umstellung auf Digitalfunk soll bis Ende kommenden Jahres vollzogen sein.


  • Neue Notfallrucksäcke

    Wie der Rettungsdienst, befindet sich auch unser Ortsverein in einem stetigen Wandel. So wird in der Notfallrettung seit mehreren Jahren ein magnetisches Notfallrucksacksystem der Firma PAX verwendet. Dies bietet durch seine flexiblen Innentaschen die Möglichkeit, dass mehrere Helfer mit dem selben Material am Patienten arbeiten können. Durch diverse Defekte an unseren Notfallrucksäcken, die zudem noch unterschiedliche alte Varianten waren, entschieden wir uns im Zuge der Neubeschaffung unseres Einsatzgruppenfahrzeugs (kurz EGF) ebenfalls neue und einheitliche Notfallrucksäcke auf dem selben magnetischen System der Firma PAX zu kaufen.

    In einer ca. 6-monatigen Testphase, konnte unser Helfer vor Ort Team einen dieser Rucksack auf Herz und Nieren testen und durch die regelmäßige Nutzung eventuelle Schwächen ausloten. Diese stellten ein vollständig positives Testresultat aus, weswegen wir weitere drei Rucksäcke bestellten und in den letzten Wochen nach entsprechender DIN-Norm ausstatteten. Nun werden sie vorerst auf unseren alten MTW verlastet, damit unsere Helferinnen und Helfer bereits Übung im Umgang mit diesen erhalten. Sobald dann das neue Einsatzgruppenfahrzeug an uns ausgeliefert wird, werden die Rucksäcke 1 zu 1 in das neue Fahrzeug übernommen, weswegen keine Umstellung in der Arbeitsweise notwendig sein wird.

    Digitalfunk
  • Verschlüsselte Alarmierung
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